Always expect the unexpected - Reifenschaden auf der Insel

Durch die Wartungsklappe eindeutig zu erkennen, das Bugrad ist Platt.
Durch die Wartungsklappe eindeutig zu erkennen, das Bugrad ist Platt.

Es ist Ende Juli und das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Tim beschließt also mit Freunden für einen Tagestrip auf die Insel Wangerooge zu Fliegen. Ein Vereinsmitglied tut es ihm gleich und Fliegt für ein Wochenende auf die Insel.
Nach einem kurzen Smalltalk am Flugplatz in Diepholz geht´s pünktlich um 9 Uhr los.
Tim mit der Vereinseigenen Socata TB9 und der Vereinskollege mit der Vereinseigenen Cessna 172SP.

Nach einem ereignislosen Flug landet die TB9 zuerste auf Wangerooge, nimmt die Parkposition ein und kurz bevor das Triebwerk abgestellt wird - hört Tim auf der Frequenz schon, dass die Cessna mit einem Reifenschaden neben der Bahn abstellen muss.
Tatsächlich hat die Cessna einen Plattfuß. Zusammen wird der Schaden begutachtet. Die Felge hat zum Glück schon mal nichts abbekommen, also muss nur ein neuer Schlauch + Reifen her. Dass sollte ja nicht so schwierig sein, es ist ja schließlich noch Samstag in der Früh.

Aber wie so oft, läuft es anders als gedacht. Nachdem alle Werften an der Küste und im Umland abtelefoniert wurden macht sich Ernüchterung breit. Die eine Hälfte hat geschlossen, bei der anderen Hälfte ist kein passender Reifen auf Lager.

 

Also wird die Werft des Aeroclubs kontaktiert - Reifen ist auf Lager, allerdings ist der Chef erst um Mitternacht wieder da und kann dann den Reifen rauslegen.
Da unser Vereinskollege sowieso eine Nacht auf der Insel bleibt, beschließen wir den Tag erstmal zuende zu genießen. Nach einem sonnigen Tag auf der Insel, geht´s für Tim und die TB-9 zurück nach Diepholz.
Werkzeug und weiteres Material zum Reifenwechsel muss organisiert werden. Zu guter letzt wird um 01:00 Uhr morgens der Reifen bei der Werft abgeholt.
Soweit ist also alles zusammengesucht um erfolgreich einen Reifenwechsel durchzuführen. Wir wollen schließlich unseren Vereinskollegen und seine Frau nicht auf der Insel zurücklassen ;)

Der Rettungstrupp ist am nächsten Tag wieder auf der Insel und beginnt direkt mit dem Reifenwechsel
Der Rettungstrupp ist am nächsten Tag wieder auf der Insel und beginnt direkt mit dem Reifenwechsel


Sonntag Morgens, pünktlich um 09:00 Uhr geht es also wieder Richtung Insel. Die TB-9 ist bis oben hin mit Werkzeug vollgepackt und wir sind voll motiviert die Cessna heute wieder nach Hause zu bringen.

Nachdem wir in Wangerooge gelandet sind, geht´s gleich an die Arbeit, am Mittag sollen Gewitter aufziehen, also haben wir keine Zeit zu verlieren.

Cessna hochbocken, Joshua unser Fluggerätemechaniker ist per Telefonkonferenz dabei und gibt uns die Anweisungen - Der Reifen ist so in einer Stunde getauscht.
Tatsächlich ist ein kleines Loch im Schlauch der Auslöser gewesen, vermutlich hat der Reifen nach dem Start in Diepholz die Luft verloren und war beim Aufsetzen auf Wangerooge schon platt.

Der neue Reifen ist drauf und der Flieger ist wieder bereit in die Luft zu gehen !
Der neue Reifen ist drauf und der Flieger ist wieder bereit in die Luft zu gehen !


Nach einer kleinen Stärkung im Restaurant Friesenjung gehts dann auch schon mit zwei Flugzeugen wieder zurück nach Diepholz.

Der Tag zeigt, wie wichtig Zusammenhalt und gegenseitiger Respekt in der Fliegerei ist. Auf jedem Flugplatz trifft man auf Hilfsbereite Menschen, man wird niegendwo allein gelassen.
Aber ebenso zeigt der Vorfall auch, dass man immer mit Unerwartetem rechnen muss. Es kann jederzeit passieren das ein technischer Defekt auftritt und man dann an einem Flugplatz strandet - und dann muss man eben improvisieren können und vorallem Flexibel sein. Das sind zwei Wichtige Softskills in der Fliegerei.

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