Reisebericht - EAA Airventure Oshkosh 2023

Frühmorgens mache Ich mich auf dem Weg zum Flughafen Bremen. Der Zubringer nach Amsterdam geht schon um 06:00 Uhr morgens raus. Etwas aufgeregt bin ich zu dem Zeitpunkt schon, es geht dass erste mal zum EAA Airventure nach Oshkosh.

Nach einem unspektakulären Flug im Dreamliner von Amsterdam nach Chicago, mache ich mich gleich vom Flughafen auf dem Weg zum Hostel. Die nächsten 4 Tage verbringe ich erstmal in der Megacity. Etwas Sightseeing, Shopping und ein Baseballspiel dürfen die nächsten Tage nicht fehlen, aber alles in allem überwiegt doch die Vorfreude auf das Megaevent in Oshkosh, Wisconsin.

Der legendäre Brown Arch auf dem Regionals Wittmann Airport
Der legendäre Brown Arch auf dem Regionals Wittmann Airport

Sonntags geht´s dann endlich los. Mit dem Zug von Chicago nach Milwaukee und von dort mit dem Bus weiter nach Oshkosh. Ich beziehe mein Zimmer in der University of Oshkosh und kann den Tag morgen kaum erwarten.

Nach einer Nacht mit wenig Schlaf ist es endlich soweit! Ich steige in den Shuttlebus und 10min später steh ich vor dem Eingang zum Wittmann Regional Airport. Die Hitze ist um 10:00 Uhr morgens schon erdrückend. Aber egal, mittlerweile hat der Massenansturm der Flugzeuge schon begonnen, bei diesem Mass-Arrival kommen so viele Flugzeuge, dass die Runways in 4 Abschnitte unterteilt werden, die jeweils mit einem farbigen Punkt versehen sind. Die Piloten bekommen dann im Anflug einen Punkt zugewiesen. "Blue Cessna cleared to Land on blue dot". So können vier Flugzeuge gleichzeitig auf einer Runway landen.
Die Clearance zurücklesen ist übrigens bei dem Anflug nicht erlaubt, die Controller sprechen ohne Punkt und Komma in das Funkgerät. Nicht umsonst prangt am Kontrollturm ein riesiges Banner mit der Aufschrift "World´s busiest controlltower".
Nur so ist die unbeschreibliche Menge an Flugzeugen zu bewältigen, die hier campen wollen, am Ende sollen es 10.000 Flugzeuge gewesen sein, die auf dem Campingplatz stehen.

Senkrecht in den Himmel, FullPower TakeOff einer F-35 !
Senkrecht in den Himmel, FullPower TakeOff einer F-35 !

Gegen Mittag nimmt der Mass-Arrival langsam ab, die tägliche Airshow steht bevor. Und anstatt wie in Deutschland, wo die Kunstflugbox mehrere Meilen vom Flughafen entfernt ist, reicht hier eine einfache, in das Gras eingebrannte Linie aus, die sogenannte "Burn-Line", keine Zäune, keine Absperrungen, ich habe die ganze Woche nicht eine Person gesehen, die hinter die Burn-Line gelaufen ist.
Auch ich positioniere mich Mittags mit meinem Campingstuhl an der Burn-Line und warte ungeahnt dessen, was mich hier gleich alles erwarten wird.
Bei sengenden 35 Grad wird in den nächsten 3h an nichts gespart. Mit donnerndem Lärm schießen F-35 und F-22 über die Piste. Es folgen mehrere A-10 Warthog, F-16s, Growler Jets. Hochglanzpolierte Mustang P-51 fliegen im nächsten Moment eine Formation mit den F-35, Vergangenheit und Gegenwart treffen hier aufeinander wie kaum wo anders.

 

Abends folgt die Night-Airshow, was soll ich sagen - Flugzeuge die bestückt mit Feuerwerk und Pyrotechnik ihre Loopings drehen, werde ich hier in Deutschland wohl nicht zu Gesicht bekommen. Krönender Abschluss der 2h langen Nightshow ist die Wall of Fire, 2 Kampfjets überfliegen die Piste und im selben Moment explodieren im Hintergrund mehrere hundert Liter Benzin, der ganze Flugplatz ist für ein paar Sekunden Taghell erleuchtet, der absolute Wahnsinn - und dass 7 Tage lang !


Die nächsten Tage muss natürich das täglich Wechselnde Static Display begutachtet werden. Militärisches Großeisen teilt sich hier mit General Aviation und Business Aviation den Platz - C-17 Globemaster, Airbus A350, Boeing 737, Boeing Dreamlifter - alles zum Anfassen, denn Absperrungen gibt es auch hier nicht.

Nach 5 Tagen auf der Messe bleibt nur zu sagen, ich freue mich auf nächstes Jahr, denn diese Veranstaltung ist ein unvergessliches Ergebnis und eine unglaubliche Atmosphäre !

Tim

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