100h PIC - Ab nach Helgoland !

Tim hat vor einiger Zeit einen kleinen Meilenstein erreicht, 100h PIC-Zeit.
Was ist das überhaupt ? Die "Pilot in Command" Zeit ist die Flugzeit, in der man als Kommandant für die Durchführung des Fluges verantwortlich ist. Bei einem Single-Pilot Flugzeug wie einer Cessna ist man als Pilot also immer der PIC. Fliegt man in der Schulung mit dem Fluglehrer zusammen, trägt sich der Schüler die Flugzeit als DUAL ein, da in dem Moment der Fluglehrer der Pilot in Command ist und für die sichere Durchführung des Fluges verantwortlich ist. PIC und DUAL Zeit werden dann beide zu der Gesamtflugzeit zusammengeführt. Tim hatte also zu dem Zeitpunkt ca. 140 Gesamtflugstunden, die sich aus 100h PIC und 40h DUAL zusammensetzen.

Die D-EICD auf dem Vorfeld des Helgoländer Flugplatzes
Die D-EICD auf dem Vorfeld des Helgoländer Flugplatzes

Und wieso darf ich jetzt erst mit 100h PIC die Insel Helgoland anfliegen ? Dass ist eine von zwei Voraussetzungen, die von der Flugplatzgesellschaft vorgegeben werden, neben der, dass man als Pilot Erfahrungen auf kurzen Runways vorweisen muss.

Die kurzen Bahnen sind eine Besonderheit des Flugplatzes, kombiniert mit den schwierigen Windverhältnissen auf Deutschlands einziger Hochseeinsel, ist es ein eher schwieriger anzufliegender Platz - und eben durch die vereinzelten Unfälle auf dem Flugplatz, wurde dieser mit den genannten Auflagen versehen.

 

Der Anflug auf die Insel führt erst einmal 25NM über die offene Nordsee, Schwimmwesten anlegen ist hier also Pflicht. Und an der Küstenlinie kommen schon wieder die selben Gedanken wie beim Nachtflug - was mache ich jetzt wenn der Motor ausfällt ? Man kann es nicht beeinflussen, aber Ausschau halten nach Schiffen, in dessen Nähe man Wassern könnte, schadet sicher nicht.
Nachdem die Insel Wangerooge gekreuzt wird, kann man langsam bei Helgoland Radio reinrufen, aufgrund der Windverhältnisse nehmen wir die Piste 03 mit 371m Runway. Die längste Piste ist die 33 mit 480m.

Die Nordseeinseln auf dem Rückflug von Helgoland nach Diepholz
Die Nordseeinseln auf dem Rückflug von Helgoland nach Diepholz

Da der Wind mit guten 20 Knoten auf die Bahn bläst, ist die Landung auf der 03 gar kein Problem, bereits bei der Halbbahnmarkierung können wir abrollen.
Aufgrund des beengten Vorfeldes und auch wegen den besonderen Wetterverhätnissen, ist es ratsam, sich kurz vor dem Abflug telefonisch einmal auf Helgoland zu melden. Genauso wichtig ist eine gründliche Flugvorbereitung.

Man sollte genügend Treibstoff an Bord haben um das Festland jederzeit wieder erreichen zu können, es gibt zwar AvGas auf Helgoland, aber dieses ist nur begrenz verfügbar - aber auch Steuerlich begünstigt, da Helgoland eine Hochseeinsel ist.

 

Alles in allem ist die Insel eine tolle Erfahrung, der Anflug über die Nordsee und die herausfordernde Landung ist spektakulär und macht richtig Spaß - und mit genügend Erfahrung und guten Windbedingungen ist die Landung auf den kurzen Pisten auch kein Problem !

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